Klares Zeichen für ein starkes Abkommen benötigt:

Deutschland muss jetzt die „Bridge to Busan“-Erklärung zeichnen!

Die „Bridge to Busan“-Erklärung wurde von verschiedenen Regierungen während der vierten Verhandlungsrunde für ein globales Plastikabkommen (INC4) im April dieses Jahres in Ottawa veröffentlicht und unterzeichnet. Die zeichnenden Regierungen sprechen sind sich darin dafür aus, die Produktion von Neuplastik auf ein nachhaltiges Niveau zu bringen und ein globales Ziel für die nachhaltige Produktion von Neuplastik im Abkommen zu verankern. Außerdem setzen sie sich für Transparenz in der Produktion von Neuplastik ein. Zahlreiche EU-Mitgliedsstaaten haben die Erklärung bereits gezeichnet, u.a. Frankreich, die Niederlande, Österreich, Belgien, Slowenien, Portugal und Schweden.

Deutschland sollte die „Bridge to Busan“-Erklärung umgehend zeichnen! Während der Verhandlungen für ein globales Plastikabkommen sollte sich Deutschland uneingeschränkt für die Ziele der Erklärung auf nationaler, EU und internationaler Ebene einsetzen.

Hintergrund

Angesichts der aktuellen Prognosen, dass sich die Plastikproduktion alle 15 bis 20 Jahre verdoppeln wird, ist ein „weiter so“ nicht möglich. Denn steigende Plastikproduktion bedeutet steigender Ressourcenverbrauch, mehr Plastikabfall sowie eine Zunahme der zur Anwendung kommenden oder nicht intendierten schädlichen Chemikalien.

Das globale Plastikabkommen muss Maßnahmen über den gesamten Lebenszyklus von Plastik umfassen. Prävention muss ein wichtiger Bestandteil des Abkommens sein. Es muss verbindliche Reduktionsziele für die Produktion von Neu-Plastik enthalten, die in nationale Aktionspläne überführt werden und dort überprüfbar umgesetzt werden sollten. Außerdem sollte es Zielwerte für nationale Wiederverwendungs- und Recyclingquoten sowie für den Einsatz von Kunststoffrezyklaten vorgeben, unter der Voraussetzung, dass diese schadstofffrei sind.