Presseinformation:

Countdown für UN-Plastikabkommen – Jahrhundertchance für Umwelt und Gesundheit nutzen!

Zivilgesellschaftliches Bündnis warnt: Globales Plastikabkommen darf nicht durch Profitinteressen verwässert werden

Busan, Südkorea – In wenigen Tagen beginnt die entscheidende und planmäßig letzte Verhandlungsrunde für das globale Plastikabkommen. Diese wird vom 25. November bis 1. Dezember 2024 in Busan stattfinden. Delegierte aus über 170 Ländern sowie Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, Industrie und Wissenschaft kommen zusammen, um über Maßnahmen zur Beendigung der weltweiten Plastikverschmutzung zu verhandeln. Das Bündnis Exit Plastik wird täglich von vor Ort berichten, um Transparenz über die Entwicklungen zu schaffen.

Entscheidende Verhandlungen mit großen Herausforderungen

Das Ziel des UN-Plastikabkommens ist eindeutig: die weltweite Plastikverschmutzung zu beenden. Doch wesentliche Streitpunkte stehen noch im Raum und verhindern bisher eine dringend benötigte Einigung. Unter anderem gibt es erhebliche Meinungsunterschiede zur Notwendigkeit, die Neuproduktion von Plastik zu verringern und gefährliche Plastikchemikalien zu regulieren.

„Wir haben mit dem globalen Plastikabkommen eine einmalige Chance für Gesundheit- und Umweltschutz. Diese Jahrhundert-Chance darf nicht den Profitinteressen von Unternehmen geopfert werden“, betont Carla Wichmann, Koordinatorin von Exit Plastik. „Es braucht verbindliche Reduktionsziele, um die ungebremste Produktion von neuem Plastik einzudämmen, sowie ein Verbot gefährlicher Plastikchemikalien.“

Alexandra Caterbow von HejSupport fordert klare Maßnahmen: „Der aktuelle Vertragsentwurf bleibt bedauerlicherweise weit hinter den notwendigen Schritten zurück, um Umwelt und Gesundheit ausreichend zu schützen. Ein umfassendes Verbot gefährlicher Plastikchemikalien ist beispielsweise unabdingbar. “

Ein Abkommen auch für den Klimaschutz

Moritz Jäger-Roschko von Greenpeace unterstreicht die klimapolitische Bedeutung des Abkommens: „Die Plastikproduktion befeuert die Klimakrise. Ein Abkommen, das lediglich Plastikabfall reguliert, greift zu kurz. Nur wenn in Zukunft weltweit weniger Plastik produziert wird, können die globalen Klimaziele noch erreicht werden.“

Sascha Gabizon von WECF ergänzt: „Die Weltgemeinschaft muss die Plastikverschmutzung an der Wurzel bekämpfen, nicht nur die Symptome. In Busan kann ein echter Meilenstein für den globalen Umweltschutz gesetzt werden – eine Chance, die Basis für nachhaltiges Wirtschaften und den Schutz unseres Planeten zu legen.“

Das Bündnis Exit Plastik und seine Mitglieder rufen die verhandelnden Staaten eindringlich dazu auf, in Busan ein starkes, verbindliches Abkommen zu beschließen, das die Plastikproduktion reduziert und umfassende Schutzmaßnahmen gegen gefährliche Plastikchemikalien verankert.

Weitere Informationen:
  • Mitglieder des zivilgesellschaftlichen Bündnisses Exit Plastik: a tip: tap e.V., Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V., Forum Umwelt und Entwicklung, Greenpeace e.V., Heinrich-Böll-Stiftung, HEJSupport e.V., Women Engage for a Common Future e.V. (WECF), Zero Waste Germany e.V. und Zero Waste Kiel e.V.
  • Exit Plastik-Infoseite mit täglichen Berichten von den Verhandlungen in Busan: www.exit-plastik.de/plastics-treaty/
  • Aktuelle Insights auch auf Social Media: @exitplastik auf X, Instagram & LinkedIn
  • Rückblick auf die letzte Verhandlungsrunde, INC-4, im April 2024 in Ottawa, Kanada: https://exit-plastik.de/rueckblick-inc-4/
  • Mehr über Exit Plastik: www.exit-plastik.de
Kontakt:

Bündnis Exit Plastik: Carla Wichmann (Koordinatorin), E-Mail: carla.wichmann@exit-plastik.de