Policy-Kategorie:
Enthält Politikprozesse auf lokaler, nationaler, EU- und globaler Ebene.

Sonntag, 10. August 2025

Am Sonntag waren nur informelle Gespräche angesetzt, zu denen Beobachter:innen keinen Zugang hatten. Auch am Montag wird es fast ausschließliche Gespräche unter Ausschluss der Öffentlichkeit geben. Diese sind zwar häufig produktiver, aber Beobachtende bekommen nicht mit was passiert und kann im Zweifel nicht gegensteuern.

Deswegen gibt es heute ein Update zur Halbzeit der Verhandlungen von Bündnismitglied Moritz Jäger-Roschko von Greenpeace Deutschland, der bei den Gesprächen in Genf dabei ist.

Statt Annäherung sehen wir Stillstand – kaum inhaltliche Fortschritte, viel Frust über die Gestaltung des Prozess und keine Einigkeit, wie es weitergehen kann.

Entgegen der Erwartung vieler hat der Chair im gestrigen Plenum keine neue Arbeitsweise vorgeschlagen. Der Prozess bleibt also wie gehabt.

Vor dem Plenum hat BFFP gemeinsam mit hunderten Beobachter:innen vor den Eingängen zur Konferenz ein starkes Zeichen gesetzt. Unsere Botschaften: „Prozess korrigieren – Versprechen halten – Plastikflut stoppen.“


Kontaktiert eure Regierung, um euch für ein starkes globales #Plastikabkommen einzusetzen!

Wir müssen unsere Regierung auffordern, ein starkes Plastikabkommen zu verabschieden, um eine Zukunft ohne Plastikverschmutzung zu schaffen.

Break Free From Plastic hat ein Tool vorbereitet, um die Regierungen zu kontaktieren und unsere Forderungen laut zu machen: https://www.breakfreefromplastic.org/plastics-treaty-contact-your-minister

Samstag, 09. August 2025

© Trixie Guerro / BreakFreeFrom Plastic

Wir haben die folgenden positiven (✅) und negativen (❌) Punkte beobachtet:

✅Anlässlich des Internationalen Tages der indigenen Völker der Welt lud das Internationale Forum der indigenen Völker (IIPFP) Delegierte zu einer Veranstaltung ein,bei der dazu aufgerufen wurde, sich dafür einzusetzen, dass die Rechte der indigenen Völker respektiert und in den globalen Abkommensprozessen in den Mittelpunkt gestellt werden. 

✅Mehr als 200 Beobachtende  demonstrierten gleich zu Beginn der Plenarsitzung ihre kollektive Stärke, indem sie bei der Ankunft der Länderdelegierten Schilder in mehreren Sprachen hochhielten und die Regierungen aufforderten, „den Prozess in Ordnung zu bringen, ihre Versprechen einzuhalten und einen sinnvolles Abkommen zur Beendigung der Plastikverschmutzung abzuschließen”.

✅Während der heutigen Plenarsitzung äußerten Delegationen aus Chile, Kolumbien, Grenada, Kenia, Malaysia, Norwegen, Palau, Peru, Tuvalu und der Europäischen Union ihre Besorgnis über das langsame Tempo der Verhandlungen. Andere Länder wie Äthiopien, Malaysia, die Schweiz und das Vereinigte Königreich erklärten, dass einige Änderungen an der Dynamik der Verhandlungen vorgenommen werden müssten, um effektiver voranzukommen.

✅Panama erinnerte die Länder in einer eindringlichen Rede daran, dass das Abkommen ohne konkrete Maßnahmen zur Reduzierung der Produktion „auf Sand gebaut sein wird“. Diese Worte wurden von anderen Delegationen mit lang anhaltendem Applaus bedacht.

✅Uruguay erklärte insbesondere, dass Konsens nicht „als Rechtfertigung dafür dienen kann, dass wir unsere Ziele nicht erreichen“. 

✅Während der Plenarsitzung erwähnte Fidschi uns namentlich. In Bezug auf die Uneinigkeit in den Texten – die sich in der Regel durch Hinzufügungen von Wörtern und Sätzen in Klammern bemerkbar macht – sagte der Delegierte aus Fidschi: “to break free from plastic, we must break free from brackets. Go faster”. („Um uns von Plastik zu befreien, müssen wir uns von Klammern befreien. Wir müssen schneller vorankommen.“)

✅Später in den Verhandlungsräumen, bei der Diskussion über die Präambel des Abkommens, erkannten ambitionierte Länder, dass das derzeitige Niveau der Plastikproduktion nicht nachhaltig ist.

✅In anderen Diskussionen betonten ambitionierte Länder die Bedeutung von Maßnahmen zu Abfallhandel und wiesen darauf hin, dass die Bekämpfung des illegalen Handels mit Plastikabfällen für Entwicklungsländer von entscheidender Bedeutung ist, da sie dazu beitragen, Umweltverstöße zu bekämpfen und Schutzmaßnahmen gegen schwerwiegende Risiken für die Gesundheit von Mensch und Umwelt zu schaffen.

❌  An der zweiten Plenarsitzung nahmen keine Beobachtenden teil, und es wurde deutlich, dass in den Verhandlungsräumen nur geringe Fortschritte erzielt wurden. Selbst der Vorsitzende räumte ein, dass die Fortschritte bei der Fertigstellung eines Abkommenstextes nur langsam vorankommen.

❌  Während der Plenarsitzung wurden Forderungen von Ländern wie Russland, Kuwait und Kasachstan laut, den Konsens als Entscheidungsmechanismus zu priorisieren, was die Ambitionen und die Stärke des Abkommens untergraben könnte.

  Ein neuer zusammengestellter Text wurde früh am Tag vorgelegt. Der Global Strategic Communications Council zählte 1488 Klammern (d. h. nicht vereinbarte Textstellen). Die Länder verwenden jedoch weiterhin den Text des Vorsitzenden vom Dezember 2024 als Hauptgrundlage für die Verhandlungen.

  Es wurde deutlich, dass mehr Zeit für die Arbeit an Artikel 6 benötigt wird, der sich mit der Kunststoffproduktion befasst. Bislang wurde noch keine Einigung zu diesem Artikel erzielt, wobei einige Länder mit geringen Ambitionen die vollständige Streichung des Artikels fordern.

❌  Trotz der Forderungen, den Verhandlungsprozess im Plenum zu beschleunigen, versuchen Länder mit geringen Ambitionen weiterhin, den Geltungsbereich des Vertrags einzuschränken, um die Kunststoffproduktion auszuschließen. Es wurden Versuche unternommen, neue Absätze einzufügen, die sich ausschließlich auf die Abfallwirtschaft konzentrieren, und die Kunststoffproduktion wurde als „nicht inhärent umweltschädlich” beschrieben. 

  Während der Plenarsitzung stellten sich einige dieser Länder, die zu den Ländern mit der höchsten Plastikproduktion gehören, als „unter Beobachtung“ dar. Dabei haben sie während des gesamten Prozesses Taktiken angewandt, um die Dringlichkeit zu verwässern und Entscheidungen zu verzögern.

  Während der Verhandlungen über gesundheitsbezogene Maßnahmen versuchten einige Länder mit geringen Ambitionen, Verweise auf die menschliche Gesundheit zu streichen. Sie begründeten dies damit, dass dies nicht in den Geltungsbereich des Abkommens falle, und forderten dessen vollständige Streichung. Sie weigerten sich, Plastik als ernsthafte Gesundheitsgefahr anzuerkennen, und schlugen stattdessen vor, es trotz wachsender wissenschaftlicher Belege lediglich als „potenzielle Auswirkung” auf die menschliche Gesundheit zu bezeichnen.


„Bringt den Prozess in Ordnung, haltet eure Versprechen und beendet die Verschmutzung durch Plastik!“

Als die Delegierten am Samstagmorgen zur zweiten Plenarsitzung eintrafen, richteten Beobachtende einen klaren Appell an die Regierungen: „Bringt den Prozess in Ordnung, haltet eure Versprechen und schließt ein sinnvolles Abkommen zur Beendigung der Plastikverschmutzung ab.“ Die eindrucksvolle und ernste Mobilisierung signalisierte den starken Druck der Zivilgesellschaft und ihrer Verbündeten, die die Delegierten dazu drängten, die Verhandlungen wieder in Gang zu bringen und ambitionierte Zusagen einzuhalten. Beobachtnde standen am Eingang mit Schildern mit der Aufschrift „Bringt den Prozess in Ordnung,“ in mehreren Sprachen und machten ihren Appell unübersehbar.

Internationaler Tag der indigenen Völker der Welt

Das Internationale Forum der indigenen Völker zu Plastik (IIPFP) lud Delegierte und Medienvertreter zu einer Veranstaltung mit dem Vorsitzenden des INC ein, um den Internationalen Tag der indigenen Völker zu begehen. Bei dieser Veranstaltung bekräftigten Vertreter*innen indigener Völker aus aller Welt die schmerzhafte Geschichte ihrer Ausgrenzung aus diesen internationalen politischen Entscheidungsprozessen. Heni Unwin, die Mitglied von Te Atihaunui-a-Pāpārangi, Ngāti Tūwharetoa, Ngāi Tūhoe, Ngāti Kahungunu ki te Wairoa und Rongomaiwahine ist, wies darauf hin, dass ihre Vorfahren vor einem Jahrhundert, als es noch den Völkerbund gab, buchstäblich an der Tür dieses Gebäudes abgewiesen wurden. Zwar sind indigene Völker nun an den Verhandlungen zum Plastikabkommen beteiligt, jedoch lediglich als Beobachter mit dem gleichen Status wie Nichtregierungsorganisationen und Industrievertreter und nicht als führende Akteure, wie es ihnen zustehen würde.

Freitag, 08. August 2025

© Trixie Guerro / BreakFreeFrom Plastic

Wir haben die folgenden positiven (✅) und negativen (❌) Punkte beobachtet:

✅Während der Diskussionen über den Kapazitätsaufbau hat eine Gruppe von Ländern erstmals eine Abkommenspassage formuliert, die vorschlägt, dass die Industrieländer Förderung für Forschung, Innovation, Investitionen und Technologietransfer bereitstellen, wobei Entwicklungsländer Vorrang eingeräumt werden sollte. Ein Land schlug außerdem vor, Gespräche über bestehende Ungleichgewichte bei technischen Kapazitäten und Zugang zu technischen Lösungen wieder aufzunehmen.

✅Es wurde beantragt,  “chemisches Recycling” nicht als umweltverträgliche Technologie für die Verarbeitung und das Recycling von Kunststoffen zu betrachten.

✅Ein Land schlug vor, sowohl „fortschrittliche Entwicklung” als auch das Prinzip des Nicht-Rückschritts im Umweltschutz in die Präambel des Abkommens  aufzunehmen, um sicherzustellen, dass die Länder bestehende Errungenschaften beibehalten und darauf aufbauen, anstatt dahinter zurückzutreten.

✅Mehrere Länder sprachen sich für eine Verpflichtung zur Entwicklung und Umsetzung verbindlicher nationaler Aktionspläne aus.

✅Mehrere Gruppen von Rechteinhaber:innen, die sich für Gerechtigkeit einsetzen, veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung, in der sie einen gerechten Übergang fordern.

✅Ebenso veröffentlichten mehrere Bereiche der Zivilgesellschaft eine Erklärung, in der sie die Länder auffordern, den Verhandlungsprozess zu korrigieren und ihre Versprechen einzuhalten, um ein wirksames Abkommen zur Bewältigung der Plastikverschmutzungskrise zu erzielen.

✅ In einem Konferenzraumpapier schlägt Ecuador im Namen von Bolivien, Kolumbien, Chile, Costa Rica, der Dominikanischen Republik, Panama, Peru und Uruguay vor,  Formulierungen bezüglich der Menschenrechte im Text des Vorsitzes zu verschärfen. Mit diesem Vorschlag werden die erheblichen Risiken der Plastikverschmutzung für gefährdete Gruppen betont und die Dringlichkeit unterstrichen, dass Unternehmen die Auswirkungen ihres Handelns auf die Menschenrechte berücksichtigen müssen.

❌ Wir beobachten weiterhin Verzögerungstaktiken seitens der Länder mit geringen Ambitionen. So behaupten sie beispielsweise immer noch, dass ihnen grundlegende Definitionen wie „Kunststoff“, „Mikroplastik“, „Lebenszyklus“ oder „Quellen“ nicht bekannt seien. Auch nach der Aufforderung, sich auf inhaltliche Diskussionen zum Text zu konzentrieren, werfen sie weiterhin Verfahrensfragen auf und stellen den Geltungsbereich des Abkommens in Frage. Dabei geht aus der Resolution 5/14 der UNEA klar hervor, dass dieser den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen abdecken soll.

❌ Der sich abzeichnende Text zu den Finanzierungsmechanismen lässt weiterhin Raum für Scheinlösungen, darunter das sogenannte „Blended and Innovative Financing“ – eine Reihe marktorientierter Ansätze, die private Beiträge durch schädliche Maßnahmen wie das sogenannte „chemische Recycling“, Plastikkredite und andere Formen des Greenwashings mobilisieren sollen.

❌ Mehrere Staaten, die sich über Plastikabfälle und -emissionen in die Umwelt berieten, konnten sich nicht auf ein weiteres Vorgehen einigen und verbrachten den Großteil der Zeit mit Verfahrensdebatten.


Fenceline-Gruppen fordern einen starken Vertrag, der die Menschenrechte wahrt.

Bei der Pressekonferenz der „Affected Groups Aligned for Justice” zeigten indigene Völker, Müllsammler:innen und gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer:innen ihre tiefe Verbundenheit.

  • Vi Waghiyi (Alaska Community Action on Toxics) und Aakaluk Adrienne Blatchford (Indigenous Environmental Network) offenbarten schockierende Gesundheitsverstöße gegen die indigenen Völker Alaskas durch Mikroplastikverschmutzung.
  • Soledad Mella Vidal (International Alliance of Waste Pickers) und Repon Chowdhury (International Trade Union Confederation) betonten die Notwendigkeit eines starken und inklusiven Artikels zum gerechten Übergang im operativen Teil des Abkommens, der sich mit der grenzüberschreitenden Natur von Kunststoffabfällen befasst.
  • Cheyenne Rendon (International Indigenous Peoples’ Forum on Plastics & Society of Native Nations) dass das Plastikabkommen die kollektiven Rechte indigener Völker gemäß der UN-Erklärung über die Rechte indigener Völker und dem ILO-Übereinkommen 169 wahren muss.

Zivilgesellschaftliche Gruppen fordern die Verhandelnden auf: Korrigieren Sie den Prozess. Halten Sie Ihr Versprechen ein. Beenden Sie die Plastikverschmutzung.

Vier Tage nach Beginn der abschließenden Verhandlungen über das globale Plastikabkommen sind wir noch immer nicht auf Kurs, ein Abkommen zu erreichen, das Menschen und Natur wirksam schützt. Beobachter:innen – darunter Müllsammler:innen, betroffene Gemeinschaften, Wissenschaftler:innen, Angehörige der Gesundheitsberufe, Kinder und Jugendliche, Frauen, Unternehmen sowie Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt – haben sich zusammengeschlossen und die Regierungen aufgefordert, sich stärker zu engagieren, den Verhandlungsprozess zu verbessern, ihre Zusagen einzuhalten und ein wirksames Abkommen zur Beendigung der Plastikverschmutzung zu verabschieden.

Donnerstag, 07. August 2025

© Jack Taylor Gotch / Greenpeace

Wir haben die folgenden positiven (✅) und negativen (❌) Punkte beobachtet:

✅ Am Donnerstag haben die Länder mit den Verhandlungen über konkrete Elemente des Vertragstextes begonnen. Einige Länder sprachen sich dafür aus, über die bloße Beseitigung von Plastik in der Umwelt hinauszugehen und stattdessen von einer Sanierung („remediation“) der Plastikverschmutzung zu sprechen – ein weiter gefasster Begriff, der die Beseitigung, Wiederherstellung und Rehabilitation geschützter Umweltbereiche mit einbezieht.

✅ Mehr als 120 Länder unterstützen den Vorschlag Brasiliens, einen eigenen Artikel zum Thema Gesundheit in den Vertrag aufzunehmen. Im Verhandlungsraum forderten einige Länder, die Perspektiven besonders gefährdeter Gemeinschaften, indigener Völker und Müllsammler zu berücksichtigen.

✅ Wir hörten auch verschiedene Stimmen, die Maßnahmen gegen Mikroplastik befürworteten. Eine Delegation erklärte, „dieser Artikel ist aufgrund der vorliegenden Beweise absolut relevant und notwendig“.

✅ Georgien, Peru, Ruanda, die Schweiz und Thailand legten einen Vorschlag für eine erste, nicht erschöpfende Liste von Kunststoffprodukten vor, deren Abschaffung in Betracht gezogen werden könnte. Diese Initiative konkretisiert die Verhandlungen und setzt Impulse für durchsetzbare globale Regeln.

✅ Das Vereinigte Königreich und Chile legten gemeinsam mit 24 Ländern einen Vorschlag zu nachhaltigem Produktdesign vor, welcher die Verbesserung von Wiederverwendungssystemen, die Minimierung von Einträgen in die Umwelt, die Verbesserung der Sicherheit etc. vorsieht. Der Vorschlag findet Unterstützung bei zahlreichen Ländern, die während der Verhandlungen die Notwendigkeit schadstofffreier Wiederverwendung betonten sowie die Bedeutung des indigenen Wissens und lokaler Produktions- und Verbrauchssysteme anerkannten.

✅ Als Reaktion auf die Blockaden zu Artikel 6 (Kunststoffproduktion) reichte Panama im Namen von 89 Ländern seinen Vorschlag aus INC-5.1 erneut ein und forderte verbindliche globale Ziele zur Reduzierung der Produktion von Primärkunststoffpolymeren auf ein nachhaltiges Niveau.

✅ In einer Medienerklärung forderten direkt betroffene Gruppen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Kunststoff, z.B. indigene Völker, Müllsammler:innen und Gewerkschaften, einen verbindlichen Vertrag, der Gerechtigkeit, Rechte und echte Lösungen in den Mittelpunkt stellt.

✅ Die UN Women’s Major Group veranstaltete ein informelles Mittagessen für weibliche Delegierte. Rednerinnen betonten in hoffnungsvollen Botschaften die Notwendigkeit einer Beendigung der Plastikverschmutzung – einschließlich Schadstoffen und Mikroplastik – zum Wohl aller Mädchen und Frauen auf der Welt. 

✅ Über 48 Millionen Angehörige der Gesundheitsberufe aus aller Welt, darunter die World Medical Association und der International Council of Nurses, forderten die Staats- und Regierungschefs auf, die Plastikverschmutzung zu beenden und sich für ein gerechtes, ausgewogenes und gesundheitsorientiertes globales Plastikabkommen einzusetzen.

❌    Laut einer Analyse des Center for International Environmental Law (CIEL) haben sich für diese Runde der Verhandlungen rekordverdächtige 234 Lobbyisten aus der fossilen Brennstoff- und Chemieindustrie registriert, wobei große Unternehmen wie Dow und ExxonMobil stark vertreten sind. Damit sind mehr Lobbyisten aus dieser Branche anwesend als Delegationen aller 27 EU-Länder und der Europäischen Kommission.

 Die Gruppe, die sich mit Kapazitätsaufbau und Finanzierung befasste, verbrachte zwei ihrer drei Stunden damit, sich zu organisieren, bevor sie endlich zu den Verhandlungen über den Vertragstext übergehen konnte.

❌ Einige Länder mit geringen Ambitionen sprachen sich gegen einen Artikel zum Thema Gesundheit aus und schlugen vor, diesen stattdessen über die Weltgesundheitsorganisation abzudecken. Eine Delegation lehnte wissenschaftliche Beweise ab und behauptete, die Forschung zu Auswirkungen von Kunststoffen auf die Gesundheit befände sich noch in einem „Anfangsstadium”.

   Der Vorsitz hat die Diskussionen in informelle Runden verlegt. Während für die Regierungen über 100 Plätze zur Verfügung standen, wurden Beobachtende ausgeschlossen. Das International Pollutants Elimination Network (IPEN) äußerte in einem Brief an den Vorsitz Bedenken und betonte, dass auch bei dieser Regelung die Transparenz und Integrität bewahrt und die Teilnahme der Wissenschaft und von Expert:innen an den Verhandlungen gewährleistet sein muss.


Die erdrückende Macht der Ölkonzerne entlarven

Analyse von CIEL

234 Vertreter:innen der fossilen Brennstoff- und Chemieindustrie sind laut einer Analyse des Center for International Environmental Law (CIEL) für die INC-5.2 registriert. Das ist die höchste Zahl, die bisher bei Verhandlungen zum Kunststoff Abkommen verzeichnet wurde, mehr als die bisherige Höchstzahl von 221 bei INC-5.1.

  • Die Vertreter:innen der fossilen Brennstoff- und Chemieindustrie sind zahlreicher als die diplomatischen Delegierten aller 27 EU-Länder und die Delegierten der Europäischen Kommission zusammen (233).
  • Einige dieser Vertreter:innen sicherten sich Plätze in den nationalen Delegationen Ägyptens (6), Kasachstans (4), Chinas (3), Irans (3), Chiles (2) und der Dominikanischen Republik (1), darunter Lobbyist:innen von Dow (7), dem American Chemistry Council (7) und ExxonMobil (6).
  • Diese Zahlen basieren auf der Selbstauskunft der Delegierten über ihre Verbindungen zur Industrie und sind darum als eher konservative Schätzung zu bewerten.

Die Vertreter:innen der fossilen Brennstoff- und Chemieindustrie sind zahlreicher als die diplomatischen Delegierten aller 27 EU-Länder und die Delegierten der Europäischen Kommission zusammen (233).

Einige dieser Vertreter:innen sicherten sich Plätze in den nationalen Delegationen Ägyptens (6), Kasachstans (4), Chinas (3), Irans (3), Chiles (2) und der Dominikanischen Republik (1), darunter Lobbyist:innen von Dow (7), dem American Chemistry Council (7) und ExxonMobil (6).

Aktion von Greenpeace

Greenpeace-Aktivist:innen bemalten Straßen von Genf schwarz, um mit dieser symbolischen Ölspur auf den unangemessenen Einfluss der fossilen Brennstoffindustrie auf die Verhandlungen aufmerksam zu machen. Mit dieser Aktion und riesigen Bannern über dem Eingang zum Palais des Nations fordern sie die UNO auf, Lobbyvertreter:innen der fossilen Brennstoffindustrie auszuschließen. 

Zugang und Transparenz stehen auf dem Spiel

Eine sinnvolle Teilnahme am Verhandlungsprozess durch Beobachter:innen wird durch neue Hindernisse erschwert. In einem Brief an den Vorsitz und das Präsidium des INC legt das International Pollutants Elimination Network (IPEN) seine Bedenken dar und betont, dass informelle Treffen weder die Transparenz noch die Integrität des Prozesses beeinträchtigen oder die Teilnahme von Wissenschaftler:innen und Expert:innen verhindern sollte. IPEN drängt auf sofortige Maßnahmen, um die Zugänglichkeit informeller Treffen sicherzustellen oder dass zumindest jede Entscheidung für ein geschlossenes Treffen klar begründet, an minimalen Kriterien ausgerichtet und transparent kommuniziert wird.

Mittwoch, 06. August 2025

Wir haben die folgenden positiven (✅) und negativen (❌) Punkte beobachtet:

✅ Während der Diskussionen über Kunststoffprodukte sprachen sich ambitionierte Stimmen dafür aus, giftige Chemikalien auf Grundlage der besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse, Transparenzmaßnahmen und globalen Chemikalienlisten und Zielvorgaben zu regulieren. Eine Delegation forderte später diejenigen, die sich gegen globale Vorschriften aussprechen, auf, sich zurückzuziehen und die Länder, die bereit sind, dieses globale Problem anzugehen, nicht zu blockieren.

✅ 118 Länder unterstützen einen Vorschlag unter Federführung Kolumbiens und Perus, der sicherstellt, dass künftige Vertragsstaatenkonferenzen (COP) Beschlüsse durch Abstimmung fassen können, wenn kein Konsens erzielt wird.

✅ Ein von Kanada ausgearbeiteter Vorschlag betont die unverhältnismäßige Belastung indigener Völker durch die Plastikverschmutzung und kritisiert, dass der Abkommenstext ihre Rechte, ihr Wissen und ihre Beteiligung nicht angemessen widerspiegelt. 45 Delegationen unterstützen den Vorschlag, die EU hat ihn jedoch noch nicht gebilligt. Wir hoffen, dass Kanada diese Position in den Verhandlungsräumen verteidigen wird.

✅Ein Vorschlag der Schweiz und Mexikos, der globale Kontrollmaßnahmen für Kunststoffprodukte und Chemikalien in Produkten unterstützt, wird von mindestens 130 Ländern unterstützt. Kein anderer Vorschlag hat eine so große Unterstützung gefunden.

✅Bei der Diskussion über Finanzierungsmechanismen forderte eine Gruppe von Ländern, dass die Industrieländer Maßnahmen zur Gleichstellung finanzieren sollten, um die Entwicklungsländer bei der Umsetzung des Abkommens zu unterstützen. Andere Delegationen bekräftigten die Notwendigkeit einer robusten und transparenten Überprüfung der Finanzmechanismen für die Umsetzung und schlugen die Einrichtung eines neuen speziellen Fonds bis zur zweiten COP vor.

✅Während der Diskussionen über den Umgang mit Plastikmüll sprachen sich einige Delegationen dafür aus, sogenannte „Energierückgewinnungstechnologien” aus dem Text zu streichen – eine falsche Lösung, die hochgiftige Substanzen und Schwermetalle erzeugt und mehr Emissionen verursacht als Kunststoff selbst.

❌ Wie in einer Endlosschleife argumentieren einige wenige Länder mit geringen Ambitionen für ein Plastikabkommen weiterhin, dass die Regulierung giftiger Chemikalien nicht in den Geltungsbereich des Vertrags falle.

 Saudi-Arabien legte im Namen der Arabischen Gruppe einen Vorschlag vor, in dem es seinen Standpunkt zu den Vertragsstaatenkonferenzen (COPs) darlegte, die auf die Einigung über ein globales Plastikabkommen folgen werden. In diesem Vorschlag wird vorgeschlagen, dass alle Entscheidungen auf den COPs im Konsens getroffen werden, was die Prozesse erheblich verlangsamen, die Interessen der Blockierer schützen und zu abgeschwächten Ergebnissen führen könnte.

❌ Am späteren Abend schlug eine Delegation während der Verhandlungen der Kontaktgruppe sogar vor, dass auch die Teilnahme von Beobachtern am Umsetzungsprozess im Konsens beschlossen werden sollte, was es jedem Land ermöglichen würde, Beobachter vom Prozess auszuschließen.

  Malaysia, Kasachstan und Saudi-Arabien bekräftigten im Namen der Arabischen Gruppe ihre wenig ambitionierte Haltung zu Artikel 6, der die Regulierung der Kunststoffproduktion zum Ziel hat, und legten formelle Vorschläge zur vollständigen Streichung des Artikels vor.

  Hinsichtlich der Finanzierungsmechanismen für die Umsetzung des Vertrags können sich die Länder nach wie vor nicht auf einen guten Weg einigen, um sicherzustellen, dass die Verursacher auch für die Auswirkungen der Plastikverschmutzung aufkommen.

  Außerdem wird bei den Finanzierungsmechanismen dem Aspekt der hohen Subventionen für die fossile Brennstoff-, petrochemische und Kunststoffindustrie, die die Plastikkrise anheizen, zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

  Eine der Kontaktgruppen wurde durch eine langwierige Diskussion über das weitere Vorgehen blockiert, die von einer Delegation als „prozedurales Fegefeuer” bezeichnet wurde.


Entscheidungsmacher*innen und Blockierer*innen

Am Ende eines jeden Verhandlungstages wir ein „Spoiler“ und einen „Champion„. Diese Auszeichnung spiegelt unsere Meinung über die Staaten wider, die im Laufe eines jeden Tages am meisten dazu beigetragen haben, die Ziele des Vertrags zu schwächen oder seine Ergebnisse zu stärken.

Spoiler des Tages

Heute geht der Titel „Spoiler des Tages” an das Königreich Saudi-Arabien für die Einbringung eines Vorschlags, wonach Beschlüsse auf der Vertragsstaatenkonferenz nur noch im Konsens gefasst werden sollen – was de facto jedem Land ein Vetorecht gegen ambitionierte Maßnahmen einräumt.

Champion des Tages

Heute geht die Auszeichnung „Champion des Tages” an Kolumbien und Peru für die Einbringung eines Vorschlags, der sicherstellt, dass künftige Konferenzen der Vertragsparteien Beschlüsse durch Abstimmung fassen können, wenn kein Konsens erzielt werden kann.

Pre-INC; Montag, 04. August 2025

Hunderte Menschen & zivilgesellschaftliche Organisationen aus aller Welt versammelten sich einen Tag vor Beginn des zweiten Teils der letzten Verhandlungsrunde für ein globales #Plastikabkommen auf der Place des Nations in Genf, um ein ambitioniertes und rechtsverbindliches Abkommen zu fordern, das die Menschen und den Planeten vor die Umweltverschmutzer stellt. 🌍✊

Die Demonstranten trugen gelbe 🟡, rote 🔴 und orangefarbene 🟠 Kleidung, um die Dringlichkeit der Krise und die Gefahr durch die unkontrollierte Produktion von Plastik, das aus #fossilen Brennstoffen hergestellt wird, zu symbolisieren. 🛢️🏭

Kurz vor Beginn der Verhandlungen macht die Zivilgesellschaft auf die Rolle der fossilen Brennstoffindustrie bei der Untergrabung des Fortschritts aufmerksam und fordert die Delegierten nachdrücklich auf, sich auf die Reduzierung der Plastikproduktion als Mittel zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung zu konzentrieren.

Dienstag, 05. August 2025

Wir haben die folgenden positiven (✅) und negativen (❌) Punkte beobachtet:

✅ Am Montag organisierten Greenpeace Schweiz, die Gallifrey Foundation und Break Free From Plastic eine Versammlung zivilgesellschaftlicher Organisationen in Genf. Sie brachten Hunderte von Menschen und Organisationen aus aller Welt zusammen, um ein ambitioniertes und rechtsverbindliches Abkommen zu fordern.

✅ Die Eröffnungssitzung begann mit einem Konzert auf zwei traditionellen Alphörnern. Danach wurden Beobachtende zu Wort gebeten, Sie forderten nachdrücklich einen Plastikabkommen, das den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen berücksichtigt. „Waste-Picker*innen“ forderten verbindliche Maßnahmen für einen gerechten Übergang (Just-Transition). Das Internationale Forum der indigenen Völker zu Plastik (International Indigenous Peoples Forum on Plastics) forderte ein Abkommen, das die gerechte und ethische Beteiligung indigener Völker und Träger traditionellen Wissens gewährleistet.

✅ In der Plenarsitzung schlossen sich auch das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte und die Wissenschafskoalition den Forderungen nach einem Abkommen an, das den gesamten Lebenszyklus von Plastik berücksichtigt. Der Kommissar sprach auch über die Notwendigkeit eines Abkommens, das die Menschenrechte fördert, einschließlich des Rechts auf Gesundheit und eine gesunde Umwelt, sowie einen gerechten Übergang für diejenigen, die am stärksten von Plastik betroffen sind.

✅Die „Break Free From Plastic”-Bewegung und die US-Delegation für Umweltgerechtigkeit machten darauf aufmerksam, dass diese Verhandlungen von der fossilen Brennstoff- und petrochemischen Industrie vereinnahmt worden seien, und erinnerten die Regierungen daran, dass Länder, wenn keine einvernehmlichen Entscheidungen getroffen werden können, die Möglichkeit haben müssen, abzustimmen, um sicherzustellen, dass Blockaden den Fortschritt nicht behindern.

❌ In der Eröffnungssitzung wurde, abgesehen von den Vorstößen Saudi-Arabiens und Irans gegen Produktionsreduktionsmaßnahmen, der Großteil der Zeit mit Verfahrensfragen wie der Terminierung der Kontaktgruppen für die Verhandlungen verbracht.

 Bereits am ersten Tag war ein mangelnder Zugang deutlich zu spüren. Die Verhandlungsräume verfügen nur über eine begrenzte Anzahl von Plätzen für Beobachtende, sodass die meisten zivilgesellschaftlichen Organisationen die Diskussionen über einen Livestream in Überlaufräumen verfolgen mussten.

❌ Wie schon bei anderen INCs wollten einige Länder mit geringen Ambitionen den Geltungsbereich des Abkommens einschränken und ignorierten weiterhin, dass die Resolution 5/14 der UNEA 2022 ein Abkommen vorschreibt, der den gesamten Lebenszyklus von Plastik abdeckt.

  Einige „Spoiler“ Länder, wollten Definitionen einschränken und Verweise auf Gesundheit und Klima streichen, ohne zu berücksichtigen, dass das Abkommen ohne wissenschaftlich fundierte Definitionen nicht in der Lage sein wird, die menschliche Gesundheit und die Umwelt wirksam zu schützen.

   Darüber hinaus ging eine Delegation sogar so weit, zu behaupten, dass es in dem Abkommen nicht um „Plastik” gehe. Diese Behauptung löste Gelächter im Überlaufraum aus, obwohl der Redner keinen Scherz gemacht hatte.

  Mehrere Verhandlungsführende sprachen sich dafür aus, dass Länder das Recht haben sollten, sich vollständig aus allen künftigen Änderungen der Anhänge des Abkommens zurückzuziehen. Dies würde effektiv verhindern, dass die Bestimmungen für Plastikprodukte, Chemikalien und Plastikproduktion im Abkommens aktualisiert werden, wenn sich die Umweltverschmutzung verschlimmert und die wissenschaftlichen Erkenntnisse zunehmen.

  Auch in anderen Diskussionen waren geringe Ambitionen zu spüren, insbesondere wenn es um Leckagen ging. Einige Länder versuchten, den Text zu verwässern – entweder indem sie bestritten, dass die Plastikproduktion zu Leckagen schädlicher Chemikalien führt, oder sogar indem sie vorschlugen, den Artikel ganz zu streichen.

  Während der Eröffnungspressekonferenz des UNEP erklärte das Schweizer Bundesamt für Umwelt, dass „entgegen einigen Medienberichten keine Forderung nach einer Produktionsobergrenze gestellt wird“, was auf einen Mangel an Ambitionen zu Beginn der Verhandlungen hindeutet.


Die Zivilgesellschaft setzt sich auf kreative Weise für ein starkes Abkommen ein

Am Tag vor Beginn der Verhandlungen versammelte sich die Zivilgesellschaft vor dem Palais des Nations mit einer klaren Forderung: „Stoppt die Plastikproduktion. Befeuert nicht unsere Zerstörung. Jetzt ein starkes Abkommen.“ (Cut Plastic Production. Don’t Fuel Our Destruction. Strong Treaty Now’.) Die Mobilisierung brachte Hunderte von Organisationen der Zivilgesellschaft und Menschen der Weltöffentlichkeit zusammen, die sich in Rot, Gelb und Orange kleideten, um die Dringlichkeit der Krise und die Gefahren der unkontrollierten Plastikproduktion zu symbolisieren.

Am ersten Tag machten die Rechteinhaber*innen durch verschiedene kreative Aktionen sowohl außerhalb als auch innerhalb der Verhandlungen auf sich aufmerksam: Vor dem Palais des Nations steht „The Thinker’s Burden“, eine Skulptur, die zeigt, wie sich dieses Abkommen sowohl auf Mutter Erde als auch auf zukünftige Generationen auswirkt, eine Seifenverteilung, die die Delegierten dazu ermutigt, für ein #CleanPlasticsTreaty zu stimmen, und eine Installation, die eine Million gesammelte Zigarettenkippen zeigt. Im Plenarsaal trotzten Beobachter der Hitze in Genf mit Wollmützen in Form eines Gehirns, die mit Plastik verziert waren, um darauf aufmerksam zu machen, dass sogar unser Gehirn durch Plastik belastet ist.

Ein zukunftsweisendes Abkommen

Während die Verhandlungen heute auf der INC-5.2 fortgesetzt wurden, versuchten Länder mit geringen Ambitionen erneut, das Abkommen zurückzudrängen – mit dem Argument, dass es in diesem Abkommen nicht um Plastik gehe, sondern nur um die Entsorgung von Plastikabfällen. Déjà-vu? Wir sind wieder bei den gleichen ermüdenden Debatten der INC-4 in Ottawa angelangt und ignorieren die Vereinbarungen von 2022 der UNEA 5.2 in Nairobi, als sich die Welt darauf einigte, die Plastikverschmutzung über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu bekämpfen (UNEA-Resolution 5/14).

Wie ein Land mit hohen Ambitionen in den heutigen Diskussionen sagte:
„Wenn es in diesem Abkommen nicht um Plastik geht, worum geht es dann?“

Wir brauchen keine Zeitmaschine, die uns zurückwirft. Wir brauchen ein starkes, zukunftsorientiertes Abkommen, das die Krise an der Wurzel packt: der Gewinnung fossiler Brennstoffe und der Produktion von Plastik. Die Stärke des Abkommens liegt in seinem Umfang und seinem umfassenden Ansatz, um Schäden zu verhindern, Umweltverschmutzer zur Verantwortung zu ziehen und den Planeten, unsere Gesundheit und zukünftige Generationen zu schützen.

Manifest für eine Zukunft ohne Plastikverschmutzung

Mehr als 600 zivilgesellschaftliche Organisationen aus der ganzen Welt haben das „Manifest für eine Zukunft frei von Plastikverschmutzung“ unterzeichnet, einen dringenden Aufruf an die Staats- und Regierungschefs, sich für die Rechte der Menschen auf eine gesunde Umwelt einzusetzen, wenn sie vom 5. bis 14. August 2025 in Genf, Schweiz, zur nächsten und wahrscheinlich letzten Sitzung der Verhandlungen über das Plastikabkommen (INC 5.2) zusammenkommen.

Nach dreijährigen Verhandlungen über das Plastikabkommen erwartet die Welt, dass sich die Staats- und Regierungschefs bei ihrem nächsten Treffen im August in Genf (Schweiz) auf ein umfassendes Abkommen einigen. Nur ein internationales, rechtsverbindliches Abkommen, wird die Verschmutzung durch Plastik über den gesamten Lebenszyklus hinweg, von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung, erfolgreich beenden. Die Welt braucht ein ambitioniertes Abkommen, das die Rechte und die Gesundheit der Menschen wirksam schützen, die Gemeinschaften bewahren und den Planeten erhalten kann.

Hier geht es zum gesamten Manifest-Text mit der Möglichkeit zur Zeichnung.

Exit Plastik Themenseite zum Plastikabkommen mit täglichen berichten zu INC-5.2.

Rückblick INC-5

Vom 25. November bis 1. Dezember 2024 fand die letzte geplante Verhandlungsrunde (INC-5), für ein globales Plastikabkommen in Busan, Südkorea, statt. Der Tagung voraus gingen regionale Konsultationen am 24. November.

Nice Wake Up Call

Mit dem „Nice Wake up Call“ haben mehr als 90 Staaten, ihre Ambition bekräftigt, die Verschmutzung durch Plastik zu beenden.
Mehr als 230 Organisationen der Zivilgesellschaft begrüßen das Engagement für ein ehrgeiziges globales PlastikAbkommen. Gleichzeitig betonen sie, dass die von den Staaten formuliert Erklärung lediglich das Mindestmaß an Ambitionen sein dürfe, nicht jedoch eine Obergrenze.