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Themenfeld: Lösungen

Steckbrief Plastik

Einwegkunststofffondsgesetz

Das Einwegkunststofffondsgesetz verpflichtet Hersteller von bestimmten Einwegplastikprodukten wie To-Go-Bechern, leichten Tragetaschen, Luftballons und Tabakfiltern zur Zahlung einer Abgabe.
Der Fonds soll die Kommunen bei den Kosten für die Beseitigung und Entsorgung von Einwegplastikmüll entlasten und für Sensibilisierungsmaßnahmen genutzt werden. Die Höhe der Zahlung richtet sich nach der Menge der auf dem Markt bereitgestellten oder verkauften Produkte.

Das Gesetz wurde am 11. Mai 2023 verkündet und ist am 1. Januar 2024 in Kraft getreten. Ab 2025 sollen die betroffenen Plastikhersteller in den vom Umweltbundesamt verwalteten Fonds einzahlen (Berechnungsgrundlage: 2024 in Verkehr gebrachte Produktmenge). Ab 2026 gilt dies auch für Hersteller von Feuerwerkskörpern.

Relevanz für Plastik

Hersteller und Inverkehrbringer von Plastik und Plastikprodukten müssen Teil der Lösung des von ihnen mitverursachten Problems sein. Gemäß dem Verursacherprinzip bedeutet eine ernstzunehmende Herstellerverantwortung u.a. die konsequente Internalisierung der Gesundheits-, Klima- und Umweltkosten von Kunststoffprodukten entlang des gesamten Lebenszyklus. Das EWKFondsG ist ein erster Schritt, um dies in der Abfallwirtschaft umzusetzen.

Exit Plastik Kernforderungen

Die durch das EWKFondsG vorgesehene Kostenübernahme durch Hersteller und Inverkehrbringer ist ein wichtiger erster Schritt zur Umsetzung des Verursacherprinzips. Die Höhe der Abgabe reicht jedoch nicht aus, um eine Lenkungswirkung in Richtung einer Verringerung der Produktion von Einwegplastikprodukten und -verpackungen und damit mehr Ressourcen-, Klima- und Gesundheitsschutz zu erzielen. Es bedarf weiterer gesetzlicher Maßnahmen, um Vermeidung und Wiederverwendung zu fördern und Hersteller und Inverkehrbringer für die Sicherheit und Umweltverträglichkeit ihrer Produkte und Verpackungen über den gesamten Lebenszyklus in die Verantwortung zu nehmen.

Forderungen zum Einwegkunststofffondsgesetz:

  • Policy-Mix mit Fokus auf der Vermeidung von Plastik durch Maßnahmen zur Verringerung der Plastikproduktion sowie zur Vermeidung von Problemverlagerungen, etwa durch den Ersatz von Einwegplastik durch andere Einwegmaterialien wie Papier oder Aluminium. Durch:
    • Einführung einer allgemeinen Einwegverpackungssteuer,
    • konkrete und ambitionierte Verpackungsreduktionsziele,
    • verbindliche Mehrwegquoten in allen Bereichen.
  • Erweiterung der Palette an Plastikprodukten für welche eine Abgabe im Rahmen des EWKFondsG gezahlt werden muss.
  • Ausweitung des Einwegkunststofffonds zu „Anti-Littering-Fonds“, um Einwegprodukte aus anderen Materialien mit einzuschließen (z.B. Aluminiumschalen, Papierverpackungen etc.).
  • Es muss sichergestellt werden, dass Hersteller und Inverkehrbringer die Kosten tragen und diese nicht über höhere Preise auf die Verbraucher*innen abwälzen. Das bedeutet, dass Produkte für Verbraucher*innen durch die Abgaben für den Einwegkunststofffonds oder eine Einwegsteuer nicht teurer werden dürfen).

Links:

SteckbriefPlastik: Verordnung zur Reduktion von Plastik-Pelletverlusten

STECKBRIEFPLASTIK zur…
EU-Richtlinie über Umweltaussagen. Sie zielt darauf ab, die Freisetzung von Plastik-Pellets beim Transport und Umschlag zu verhindern, um die Umweltverschmutzung durch Mikroplastik zu verringern.

#Fairgabe jetzt: Für eine nachhaltige öffentliche Beschaffung

Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einer Reform des Vergaberechts. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Menschenrechts- und Umweltstandards verpflichtend in den öffentlichen Einkauf zu integrieren.
(Ober-)Bürgermeister*innen, Unternehmen, Verbände und Expert*innen fordern gemeinsam: Der Einkauf der öffentlichen Hand muss nachhaltig und sozial gerecht gestaltet werden! Es braucht gesetzlich verpflichtende Vorgaben, damit Menschenrechte und Umweltnormen in der öffentlichen Beschaffung selbstverständlich werden. Auch für Plastik besteht hier ein enormes Vermeidungspotenzial.

Rundbrief: Gemeinschaften stärken, eine widerstandsfähige Bewegung aufbauen

Die Vielfalt der globalen #BreakFreeFromPlastic-Bewegung (BFFP) ist ihre Stärke. Verschiedene Perspektiven und Fachkenntnisse stellen die vorherrschenden Erzählungen über Plastik und seine Auswirkungen auf Gesundheit, Klima und Lebensqualität immer wieder in Frage. Dabei betrachtet BFFP die Plastikverschmutzung als systemisches Problem und setzt sich für Veränderungen auf allen Ebenen ein, um eine Welt ohne Plastikverschmutzung zu schaffen. Die Mitglieder adressieren die Plastikverschmutzung über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, von der Gewinnung bis zur Entsorgung. Der Schwerpunkt liegt auf präventiven Maßnahmen und nicht auf reaktiven Lösungen.

EU-Wahl 2024: Investitions-Einmaleins für eine Zukunft ohne Plastikverschmutzung

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EU beschliesst Stopp von Plastikmüllexporten in Nicht-OECD Länder

Nach mehrmonatigen Verhandlungen haben die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und der Rat der EU am 17.11.2023 Einigung über die überarbeitete EU-Abfallverbringungsverordnung erzielt.

SteckbriefPlastik: Richtlinie über Umweltaussagen

STECKBRIEFPLASTIK zur…
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Feedback zum Entwurf der EU-Kommission für eine Richtlinie über Umweltaussagen (Green Claims)

Im März 2023 hat die EU-Kommission einen Vorschlag für eine Richtlinie über Umweltaussagen vorgelegt. Sie soll Unternehmen künftig dazu verpflichtet, ihre Angaben zum ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte/Dienstleistungen anhand standardisierter Quantifizierungsmethoden zu belegen. So soll u.a. Greenwashing verringert werden.
Exit Plastik begrüßt den Ansatz, der jedoch nicht ausreicht für eine Konsumwende. Weiterhin gilt es, Gefahren und Schwächen des aktuellen Entwurfs auszuräumen.

Einwegplastik aus Liebe zur Natur?

Die Kampagne zu LidlsKreislaufflasche wirft verschiedene Fragen auf, die einer Reflektion bedürfen. Denn sie propagiert die Möglichkeit eines verlustfreien Recycling-Kreislaufs und will die Öffentlichkeit glauben lassen, dass wir uns aus der Plastikkrise raus-recyceln können. Beides ist zweifelhaft. Die Kampagne kommt ausgerechnet zu einer Zeit, in der in Deutschland und in der EU konkrete und rechtsverbindliche Ziele zur Reduzierung von Einwegverpackungen und Förderung von Mehrweg erarbeitet werden.