Für ein globales Plastikabkommen!
Es ist an der Zeit, der Plastikkrise mit einem rechtsverbindlichen globalen Abkommen zu begegnen!
Um die anhaltende Bedrohung der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt durch Plastik zu beenden, brauchen wir ein verbindliches globales Plastikabkommen. Ein solches neues globales Abkommen muss den gesamten Lebenszyklus von Plastik umfassen, einschließlich der Rohstoffgewinnung, der Produktion, des Transports, der Nutzung, der Entsorgung und der Sanierung. Insbesondere gilt es die Plastikproduktion zu verringern und gefährliche Chemikalien in Plastik zu verbieten.
Bisher gibt es kein globales Regelwerk, das den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen abdeckt. Derzeitige regionale und nationale Systeme haben nur einen begrenzten Geltungsbereich. Sie sind nicht in der Lage, der Plastikkrise in ihrem ganzen Ausmaß zu begegnen.
Die UN-Umweltversammlung hat im März 2022 ihre Absicht erklärt, bis 2024 ein rechtsverbindliches internationales Abkommen gegen die Plastikverschmutzung auszuhandeln. Zu diesem Zwecke finden nun regelmäßige Treffen des zwischenstaatlichen Verhandlungsausschusses (INC= Intergovernmental Negotiating Committee) statt, wobei Regierungsvertreter*innen und andere Interessengruppen zusammenkommen. Auch Exit Plastik ist dabei.
Aktueller Stand der Verhandlungen
Vom 25. November bis 1. Dezember 2024 fand die letzte geplante Verhandlungsrunde (INC-5), für ein globales Plastikabkommen in Busan, Südkorea, statt. Eine Einigung über einen Abkommenstext konnte bei dem Treffen in Busan nicht erzielt werden.
Die zweite Hälfte der fünften Verhandlungsrunde (INC-5.2) hat nun vom 05. – 14. August 2025, in Genf, Schweiz, stattgefunden. Die Verhandlungen wurden um einen Tag verlängere, der endeten ohne eine klare Einigung über das weitere Vorgehen.
Statement Exit Plastik zur INC 5.2. und zum weiteren Prozess
Pressemitteilung von Break Free From Plastik zum Abschluss von INC 5.2
Exit Plastik begleitet die Verhandlungen eng und war mit einigen Mitgliedern auch beim INC-5.2 wieder vor Ort dabei. Berichte zu den einzelnen Verhandlungstagen findet man hier und auf Social Media (@exitplastik auf bluesky, Instagram & LinkedIn).
Im Vorfeld der Verhandlungen haben mehr als 600 zivilgesellschaftliche Organisationen aus der ganzen Welt haben das „Manifest für eine Zukunft frei von Plastikverschmutzung“ unterzeichnet, einen dringenden Aufruf an die Staats- und Regierungschefs, sich für die Rechte der Menschen auf eine gesunde Umwelt einzusetzen. Mehr dazu: https://exit-plastik.de/bffp-manifesto/
Außerdem haben am 10.6. 2025 mehr als 90 Staaten, darunter auch die EU, ihre Ambition bekräftigt, die Verschmutzung durch Plastik zu beenden, und die Notwendigkeit eines wirksamen Plastikabkommens, das den gesamten Lebenszyklus von Plastik adressiert, ausgesprochen. Mehr dazu: https://exit-plastik.de/nice/
Zusammenfassungen und Analysen der bisher stattgefundenen Verhandlungsrunden:
Hintergründe & Forderungen zum Abkommen
Raus aus der Plastikkrise
Gesundheits- und Umweltbelastungen durch Plastik entstehen entlang des gesamten Plastik-Lebenszyklus. Zahlreiche krebserregende und andere hochgiftige Substanzen werden bereits bei der Plastikproduktion in die Luft freigesetzt, was insbesondere die an die Produktionsstätten angrenzenden Gemeinden stark belastet. Treibhausgasemissionen aus der Förderung der fossilen Rohstoffe für die Herstellung von Plastik, aus der Plastikproduktion selbst und aus der Entsorgung, heizen das Klima massiv an. Mikroplastik in Form von Plastikpellets (das Rohmaterial für die Plastikindustrie) gelangt bei Verladung und Transport in die Umwelt und verursacht verheerende Schäden an Lebewesen und Ökosystemen, noch bevor es zu Produkten verarbeitet wird. Absichtlich in Kosmetikprodukten hinzugefügtes Mikroplastik fließt über das Abwasser in unsere Gewässer. Und auch unser Plastikmüll flutet die Umwelt.
Die stetig wachsende Plastikproduktion hat zu einer globalen Plastikkrise geführt, aus der wir uns niemals heraus recyclen werden können. Die Plastikproduktion muss stattdessen drastisch reduziert werden. Wir brauchen eine Kreislaufwirtschaft ohne Schadstoffe, die unsere Ressourcen schont, statt auf Einweg auf Mehrweg setzt und die sozialen und ökologischen Belastungsgrenzen der Erde einhält.
Weiterführende Links:
- Unsere 15 zivilgesellschaftlichen Forderungen zur Lösung der Plastikkrise.
- Die Realitäten hinter der Plastikproduktion: Mitmachen bei der #ToxicTours von #breakfreefromplastic und erfahren wie Gemeinden von der Plastikproduktion betroffen sind.
- #Plastikwende – Das Manifest




























