Unverpacktläden: Vorreiter für einen nachhaltigen Konsum

Die Unverpackt-Läden befinden sich augenblicklich in einer extrem schweren Situation, in der viele der Betreiber*innen aufgeben müssen.

Es ist empörend, dass diese Läden aus der Politik kaum Unterstützung erfahren. Die Betreiber*innen werden als vereinzelte Wirtschaftsakteur*innen betrachtet – eine Sichtweise, die es scheinbar einfach macht, so zu tun, als seien hier lediglich ein paar Geschäftsmodelle nicht aufgegangen, und sich nicht weiter kümmern zu müssen. Was dabei vollkommen ausgeblendet wird: die Betreiber*innen von Unverpackt-Läden sind und waren nicht einfach Einzelunternehmer*innen mit Gewinnerzielungsinteresse. Es sind und waren Akteur*innen des Wandels. Menschen, die Strukturen transformiert haben und gezeigt haben: es geht auch anders.

Die Strukturen, die sie geschaffen haben, sind diejenigen, die wir in der planetaren Krise dringend brauchen. Unverpacktläden sind Katalysatoren für eine Veränderungen des Konsums und auch ein Anreiz für den Mainstream, Verpackungen zu reduzieren. Doch im Betrieb und im weiteren Ausbau dieser Strukturen, die wir als Gesellschaft so nötig haben, sind die Betreiber*innen von Unverpackt-Läden weitestgehend allein gelassen worden. Statt dem Existenzkampf von Unverpacktläden untätig zuzuschauen, müssen wir sie als Gesellschaft weiterentwickeln, um verantwortungsvoll in die Zukunft zu gehen. Es ist bitter, dass Energiekonzerne politisch unterstützt werden, während die Betreiber*innen von Unverpackt-Läden, trotz allem Engagement und ihrer Vorreiterrolle für einen lebensdienlichen Umgang mit Ressourcen, aufgeben müssen. Die multiplen Krisen des Planeten würden es uns als Gesellschaft gebieten, diese Projekte nicht nur zu erhalten, sondern zu fördern und weiter auszubauen.